Rom 2014 (Tag 4)

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… oder auch: 30.254 Schritte durch alte Steine.

Nachdem die Füße sich über Nacht noch etwas erholen konnten, ging es auf zum letzten „richtigen“ Tag. Zur Abwechslung haben wir mal im Hotel gefrühstückt und sind dann auch entsprechend spät los auf die andere Seite des Tiber. Nachdem wir an Tag 3 ja die Aussicht vom Gianicolo aus genossen hatten, ging es nun hoch auf den Aventin. Vom Orangengarten aus hat man einen wunderbaren Blick über Rom (vergesst nicht an den Rosen zu schnuppern falls ihr mal dort seit: herrlich!).

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(Brunnen vor dem Orangengarten – Foto by Mama)

Da direkt um die Ecke das berühmteste Schlüsselloch Roms ist, sind wir dort auch noch vorbeigeschlendert. Nachdem wir dort in einer kleinen Schlange standen, da eine asiatische Touristin ca. 50 Fotos gemacht hat, konnten wir auch einen Blick durch das Schlüsselloch werfen. Auch wenn man vorher weiß „durch das Schlüsselloch sieht man den Petersdom“ – ist es doch überraschend, da der Blick durch die zurechtgeschnibbelten Bäume wirklich nur auf den Petersdom gelenkt wird.

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Nach einem Schlenker am Circus Maximus vorbei, ging es weiter zum Palatin & Forum Romanum. Haaaaaalt – Circus Maximus… keine Bilder? Nö. Geht einfach zum nächsten Rasen und macht ein Bild. Die Umrisse des Forum Romanum sind als Rasenfläche dargestellt – an dem einen Ende sind Ausgraben und Restaurationen – natürlich hinter Absperrgitter und Plane. Der Besuch hier lohnt sich wirklich erst, wenn die Ausgrabungen abgeschlossen sind oder man einfach vorbei kommt. Wer extra hier vorbei geht, muss echt Fan von Rasen sein.

Auf unserem weiteren Weg zum Palatin kam eine große Demonstration an uns vorbei. Erst haben wir das Ganze nicht allzu ernst genommen, aber als wir dann an der Kasse des Palatin bezahlt haben bekamen wir die Info: „heute Generalstreik – wir schließen vorher…“ schöne Scheiße. Aber davon wollten wir uns nicht abhalten lassen und somit sind wir in das (oder den) Palatin. Joahr. Alte Steine. Wer schon mal in Köln war, oder zufällig dort lebt: Alte Steine… Ihr kennt das. Einerseits beeindruckend, wenn man bedenkt, wann das ganze gebaut wurde – andererseits leider nicht so toll gemacht. Es fehlen einfach viele Hinweisschilder, manches muss man sich zusammenreimen. Im Informationszentrum laufen Filme. Auf Italientisch. Aber dann zeig ich euch mal ein paar der alten Steine:

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(Rundbögen konnten die echt super!)

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(Kuppeltrio im Hintergrund)

Wir haben die Zeit auch genutzt – grade am Übergang von Palatin und Forum Romanum (sind zwar 2 Sehenswürdigkeiten – aber trotzdem direkt miteinander verbunden. Die Eintrittkarte gilt auch für beides –plus dem Kolosseum) war eine schöne Bank auf welcher Mama und ich unsere Füße ausruhten und uns über das Schuhwerk der vorbeiziehenden lustig gemacht haben. Durchaus interessant. Laufschuhe – allen voran Nike Air – am meisten. Dann kommen Chucks, gefolgt von Schuhen mit Keil- oder Pfennigabsatz und zum Schluss Flipflops, Sandalen und Doc Martens. Das allein wäre eigentlich eine Bilderserie wert gewesen.

Nachdem wir unsere Füße wieder Fit waren, ging es weiter zum Forum Romanum – hier überwiegen die alten Steine in Säulenform.rom-153

(Nein, nicht im Orangengarten… aber das mit dem Klima hatten wir ja schon an Tag 1)

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(Blick aufs Kolosseum)

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(Falls wir vergessen hätten wo wir grade sind – die Bank gegenüber: echt gemütlich)

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(Neben Rundbögen waren auch Säulen eine Spezilität)

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Bitte versteht mich nicht falsch: Ich bereue den Besuch auf keinen Fall und bei einem ersten Rom-Besuch sollte man es, sofern Zeit da ist, auf jeden Fall auf der Liste haben – aber es sind halt alte Steine und als Kölner ist das halt nichts Neues.

Nachdem wir das Gelände vom Forum Romanum verlassen hatten, sind wir am Denkmal für die gefallenen Soldaten, dem Monumento a Vittorio Emanuele II, vorbei gekommen. Es ist kaum zu übersehen und da grade die Sonne so gut stand:

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Weiter ging es dann zum Kapitol. Wir haben uns aber mit einem Besuch des Kapitolsplatz begnügt und das Kapitolische Museum einfach auf einen späteren Rombesuch bei schlechtem Wetter verschoben.

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Auf dem Weg zum Marcellustheater hatten wir nochmal einen schönen Blick über das Forum Romanum.

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Das Marcellustheater ist insoweit interessant, da es heute als Wohnraum genutzt wird und einfach eine schöne Verschmelzung von alt und neu ist.

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Da wir noch mehr alte Steine sehen wollten, sind wir weiter zu den Trajansmärkten. Ursprünglich war geplant diese zu besuchen, aber wir haben uns dagegen entschieden. Vor den Trajansmärkten steht die Trajanssäule. Ich hatte diese schon bei Tag 2 erwähnt, im Vergleich zur Marc-Aurel-Säule. Die Trajanssäule sieht auf den ersten, flüchtigen Blick genauso aus, aber mit dem Unterschied: Sie ist komplett abfotografiert worden und in einem sehr, sehr langen Schaubild wird auch erklärt was zu sehen ist. Tolle Sache!

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(Die Säule ist nicht Pisa-Inspiriert, das ist einfach eine Verzerrung vom Objektiv, unten sieht man dann die Schautafel)

Vor dem Kolosseum, dem wir uns mit schmerzendem Schrittgenähert haben, steht dann noch der Konstantinsbogen. Leider von einem Zaun abgesperrt, so dass man die Baukunst nur mit etwas Abstand bewundern konnte – aber trotzdem beeindruckend

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Und dann kam das abschließende Drama: Danke an den Generalstreik: das Kolosseum hat früher geschlossen! Somit durften wir außen drum herum rennen, aber leider nicht mehr rein. Aber was heißt hier schon leider: Sind drinne ja auch nur alte Steine (wir diskutieren jetzt nicht das Wort „schönreden“). Also haben wir uns gegenüber vom Kolosseum auf einen Grashügel gesetzt, im Reisefilofax geschmökert und den Sonnenuntergang abgewartet.

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(ein kurzer Blick rein)

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(Man beachte die Sonne in den Fensterbögen)

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Da es langsam kalt wurde, sind wir am Ludus Magnus vorbei weiter zum Restaurant. Leider war das Restaurant noch geschlossen (die Empfehlung war das I Clementini) und so sind wir in das nächst beste Restaurant. Dort wollte ich eigentlich die Supli probieren, aber leider waren diese aus. Immerhin gab es ein Tiramisu als Nachtisch und die Feststellung das selbstgemachte Tiramisu von uns ist auch nicht schlechter als das echte Italienische.

Diesmal sind wir dann den Hinweg wieder zurück heimgegangen, allerdings ohne den Umweg über den Organgengarten, haben die Stufen nach Trastevere hoch erklommen und sind dann fast direkt ins Bett gefallen. Nur fast, dann es war ja schon der letzte Tag. Also alles soweit zusammengepackt, so dass wir am nächsten Morgen nur noch Frühstücken mussten und keinerlei Stress aufkam.

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